Herr Dejan Novakovic hat mich für seine aktuelle Interviewserie in der finanzpraxis: “Erfoglreiche Finanzberater” um ein Interview gebeten. Hier die Veröffentlichung in Auszügen:
„Karriere”
FinanzPraxis: Wie sind Sie in die Finanzbranche gekommen?
Jürgen A. Schütz: Im Alter von 20 Jahren machte ich erste Erfahrungen mit der Welt der Finanzdienstleistung in einem klassischen Strukturvertrieb mit Schwerpunkt Lebensversicherung. War eine tolle Erfahrung. In erster Linie finanzierte ich so mein Studium. Mein Ziel war den Familienbetrieb zu übernehmen. Nach 4 Jahren Studium und 5 weiteren Jahren im Vertrieb unserer Firma suchte ich eine neue Herausforderung. Der hektische und unberechenbare Alltag in der Medienbranche hat mich regelrecht
aufgerieben. Mit offenem Geist machte ich mich auf die Suche und fand sehr schnell meinen neuen Weg – Finanzkonzepte die jeder braucht!
Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten?
JS: Meine Leidenschaft und Berufung ist die private Krankenversicherung. Da anfangen wo andere Berater aussteigen. Die kniffligen Fälle sind die, wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Lösungen suchen und finden. Meistens gelingt es mir auch!
Wie lange dauerte es, bis Sie davon gut leben konnten?
JS: Die ersten Jahre waren geprägt von ausloten wo der Schwerpunkt ist – spätestens mit der Spezialisierung nach 2 Jahren auf PKV kam der Durchbruch. Hilfreich war in
der Zeit die Terminquote durch Datensätzen zu erhöhen.
Was waren die größten Startschwierigkeiten und wie haben Sie die gemeistert?
JS: Vertrieb funktioniert überall gleich. Keine Termine, kein Umsatz. Die Kunst war das Erreichen einer Terminquote. Erst als ich angefangen habe mir klare Ziele zu setzten und diese akribisch verfolgt habe kam der Umsatz wie von alleine. Die Kunden spüren auch wenn du erfolgreich bist.
Was ist Ihr Traumziel?
JS: Es gibt kein Traumziel – für mich gibt es nur Ziele die erreichbar sind. Die Frage ist nur wie lange brauche ich bis dahin. Unsere Welt ist sehr schnelllebig und die neuen Medien überrollen uns regelrecht. Mir ist bei meinen Beratungen die Beziehung von Mensch zu Mensch wichtig. Mein Ziel ist spätesten mit 50 nicht mehr arbeiten zu müssen. Mit den Menschen die mir am Herzen liegen weltweit die schönsten Golfplätze zu spielen.
“Ihre allgemeinen Ratschläge für Anfänger & Branchenkollegen”
Was muss jemand mitbringen um ein erfolgreicher inanzberater/Versicherungsmakler zu werden?
JS: Zu Beginn steht erst mal das Interesse an der Branche und ein dickes Polster an Rücklagen. Es dauert in der Regel auch 2 – 3 Monate bis Geldeingang zu verbuchen ist.
Wichtig ist auch ein Rücklagenkonto aufzubauen für den Fall dass Umsatz storniert wird und Teile der Provision zurückgezahlt werden müssen. Wenn es dann richtig los geht bitte auch an das Finanzamt denken. Spätestens Anfang des übernächsten Jahres wird man zur Kasse gebeten.
Mit Begeisterung zum Beruf und vor Allem Durchhaltevermögen ist der Grundstein gelegt.
Was würden Sie Einsteigern raten? Wie sollten sie anfangen?
JS: Der Einstieg ist in einem guten Vertrieb am leichtesten. Es gibt klare Strukturen, Karrierepläne, Meeting, Schulungen und Training. Der Nachteil, man baut sich keine eigenen Bestände auf und ist auch nicht wirklich selbständig. In gewisser Weise hat man zu funktionieren.
Meine Empfehlung ist sich auf ein spezielles Thema zu konzentrieren und mit erfolgreichen Partnern zu kooperieren. Bei Fragen stehe ich gerne auch persönlich mit Rat und Tat zur Seite!
Was war Ihr größter Anfängerfehler?
JS: Richtige Fehler habe ich keine gemacht. Außer dass ich zur falschen Zeit versuchte Investmentfonds zu verkaufen. Mein Start war parallel zur geplatzten Internetblase.
Man lernt aus seinen Fehlern – meine jetzigen Strategien halten bombenfest
Betreiben Sie klassisches Marketing bzw. Social Media Marketing?
Seit kurzer Zeit bertreibe ich meinen Blog www.pkv-profi-muenchen.de und muss noch viel lernen. Es gibt gute Experten am Markt, die einem helfen diese Medien erfolgreich einzusetzen.
Welche Kommunikationskanäle eignen sich am besten um für Finanzdienstleistungen/Versicherungen zu werben?
JS: Gute Erfahrungen habe ich mit Netzwerktreffen wie BusinesGolf, Afterworkparty, Businesfrühstück oder auch Visitenkartenparties gemacht. Man kommt sehr schnell ins Gespräch und kann sich somit ein gutes Netzwerk aufbauen.
Nennen Sie uns je ein Unternehmen (Finanz- oder Fondsgesellschaft, Versicherung…) mit dem Sie gerne bzw. ungerne oder gar nicht mehr zusammenarbeiten, und nennen Sie den Grund dafür.
JS: In der PKV gibt es eine Handvoll Gesellschaften, die erwähnenswert sind. In der Regel bin ich frei von Wertung. Vorbildlich sind alle Gesellschaften, die Leistungen im Bedingungswerk klar regeln. R+V, Hallesche, Deutscher Ring. Das sind auch die Gesellschaften, die von mir bevorzugt vermittelt werden, falls die entsprechenden Tarife passen. Meine Aufgabe ist meinen Kunden den Markt so transparent wie möglich aufzubereiten. Erst wenn ich weiß welche Anforderung mein Kunde an die Welt der Medizin hat, kann ich ihm helfen den optimalen Tarif zu finden.
Im Bereich der Kapitalanlagen gibt es einige Vermögensverwalter die in engerer Wahl sind. Als Plattform verwende ich vor Allem Sal.Oppenheim aufgrund der fairen Kostenstruktur.
“Finanzkrise”
Wie haben Sie die Finanzkrise überstanden?
JS: Mir geht es gut danke. Seit 10 Jahren berate ich Menschen, wie sie mehr aus ihrem Geld machen können. Die Investmentstrategien von damals funktionieren nich mehr. Buy and Hold ist veraltet. Mein Schwerpunkt sind vermögensverwaltende Strategien, die klare Trends erkennen und den Kapitalerhalt in Vordergrund stelle. Desweiteren setze ich auf unternehmerische Beteiligung mit Sitz in Deutschland. Ich bin der Meinung Innovative Technologien muss man fördern und das am besten bei uns!
Ist die Krise Ihrer Meinung nach vorbei oder kommt noch etwas auf uns zu?
JS: Meiner Meinung nach hat die Krise noch gar nicht richtig angefangen. Nur wer sich den schlimmsten Fall (Worstcase) vor Augen hält, wird als Gewinner der Krise herausgehen. Meine Kunden werden auch nach einer Währungsreform, sofern sie kommen sollte handlungsfähig bleiben.
„Finanztipps”
Was raten Sie Ihren Kunden derzeit?
JS: Vermögensverwaltende Strategien und ausgewählte Unternehmensbeteiligungen
Von welchen Produkten/Assetklassen sollten die Kunden derzeit die Finger lassen?
JS: Alles was mit Geldwerten zusammenhängt
Wie glauben Sie wird sich die Branche in den nächsten Jahren entwickeln (Trends, Honorarberatung usw.)
JS: Meines Erachtens gibt es einen Trend zur Honorarberatung. Der Versicherungsmakler oder Finanzdienstleister wird einen Status haben ähnlich einem Steuerberater oder
Rechtsanwalt
Wollen Sie uns noch etwas mitteilen?
Aufruf an alle die bereits privat Krankenversichert sind – die Zeit tickt! Alle die unzufrieden sind mit ihrer privaten Krankenversicherung, oder die zu hohe Beiträge zahlen oder die einfach nur wissen wollen wie gut/schlecht sie versichert sind! Die Änderungen funktionieren vor allem bis 30.09.2011 – vereinzelt auch danach. Ab 2013 kommen die neuen Unisex Tarife. Männer müssen aus diesem Grund zukünftig deutlich mehr in die Tasche greifen für ihre Private Krankenversicherung.
Es ist leider so – 2/3 aller Tarife haben nicht den ganzen Körper versichert und schon gar nicht jedes Krankenhaus!